Mit dem Motorrad alleine zum Nordkap
TAG 6 – „FÄHRTAG“

 

Ich werde sanft von einem Propellerflugzeug geweckt. Ob startend oder landend kann ich im Halbschlaf nicht erkennen. Trotz des schlechten Standortes habe ich mit der Platzwahl keinen Fehler gemacht. Alles ist sauber, gepflegt und ausreichend vorhanden.

Beim Auschecken werde ich von einem deutschen Paar angesprochen. Sie kommen gerade aus dem Norden und geben mir einige Tipps. Sie berichten von einem anderen Pärchen, das noch vor gerade mal zwei  Wochen für drei Tage auf dem Nordkap eingeschneit war. Das macht mich neugierig und ich werde den Gedanken nicht los, wie ich in gleicher Situation in meinem Zelt drei Tage bibbernd ausharren müsste. Mir wird gerade kalt. Da hat so ein Wohnmobil schon seine Vorteile.

Tolles Motiv
„Müllverklappung“ vor der Nase beim Fotografieren

Ich fahre heute ausschließlich die 17. Zumal fast alle, die ich hier treffe, von ihr, der Küstenstraße, nur Gutes berichten. Entgegen meiner darauf aufbauenden Erwartungen führt die 17 nicht dauerhaft an der Küste entlang. Auch ist sie anfangs nicht sehr Kurventrächtig. Wer die 17 fährt muss viel Zeit für die Fähren einplanen.  Dennoch ist sie im Gesamten ein tolles Erlebnis.

Ich treffe beim Warten auf eine Fähre einen jungen Bayern, der nach bestandener Technikerprüfung das Nordkap besuchen möchte. Er fährt übrigens, wie der junge Mann vom Vortag, auch eine KTM 690 Enduro und zeltet ebenfalls. Obgleich er sich, wie er so schön sagt, zur Entspannung alle paar Tage eine Hütte gönnt. Seine Kumpel hatten ebenfalls keine Zeit (bekommen), um mit ihm mitzufahren.

Auf der gleichen Fähre fährt eine zeltende dreier Männergruppe aus Kassel mit, mit denen ich später beim Warten auf eine weitere Fähre ins Gespräch komme. Sie müssen heute noch, es ist bereits abends, das in etwa 400 km entfernte Bodo erreichen. Bei einer ihrer Maschinen, einer R1150 GS, gibt es ein Problem mit einem der Simmerringe. Der nächste Händler scheint erst in Bodo zu finden sein. Zumal die drei für morgen um 11.00 Uhr eine Fähre zu den Lofoten gebucht haben. Wie der Zufall es will, fahren wir auch die darauffolgende Fähre noch einmal gemeinsam. Also insgesamt drei an der Zahl. Ich fahre heute insgesamt mit 4 Fähren. Hofles-Lund (?) Holm-Vennesund (65 Kr) Anddalsvag-Horn (62 Kr) Forvik-Tjotta (?).

Im Verhältnis zu den Fähren an den Vortagen, haben die Fähren entlang der 17 längere Strecken zu fahren. Dementsprechend sind die Fahrtzeiten länger. Auch sind längere Wartezeiten einzuplanen. So warte ich auf eine der Fähren geschlagene 1,25 Stunde. Was meinen Zeitplan natürlich auch heute kräftig durcheinander wirbelt. Somit verbleibe ich heute Nacht auf einem Campingplatz in der Nähe von Troen, was hinter Tjotta liegt.

Da mir alle von den Lofoten vorschwärmen, werde ich mir morgen überlegen, ob ich diese bei meiner Fahrt in den Norden mit einbeziehe.

 

Übrigens: Es macht nicht nur mir keinen Spaß mehr, das Zelt hauptsächlich im Regen / Nassen einpacken zu müssen.

 

Fakten:
Temperatur zwischen 13,5 und 20,5 Grad
Gefahrene Strecke:   233 km
Fähre/n: 3,94+3,02+2,75+9,18 Seemeilen (7,3+5,6+5,1+17 km) mit der Fähre – 0,42+0,33+0,33+1 Std. Fahrzeit
Campingplatz: Offersoy Camping (150 Kr) – Tjotta

Norwegen TAG 6

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