Den Norwegern ihre Elche, den Finnen ihre Rentiere, den anderen ihr Damwild, den Russen ihre Bären und welche Warnschilder begrüßen uns als erstes in Deutschland? Achtung „Otter“.
Heute ist der letzte Tag unserer Reise. Das Ziel ist Hamburg und danach geht es ab nach Hause. Für die Abschlußparty in Hamburg wird uns die Zeit fehlen. Außerdem: Die „Mädels“ warten schon auf uns. Ein Lob auf den Audi A6, der uns (bis heute) treu begleitet hat. Wir verlassen unseren Nacht-Spot gemeinschaftlich mit den anderen drei Teams und überqueren mit der Fähre die Swine Richtung Usedom. Danach fährt jedes Team auf eigenem Wege weiter, was in Anbetracht der anstehenden langen Autobahnetappe auch gut ist. Für ab 16.00 Uhr ist der Zieleinlauf in Hamburg geplant.
Wir kommen fast Punktgenau, und zwar um 16.05 Uhr, an. Uns erwartet eine super Stimmung. Im Ziel haben sich zahlreiche Familienmitlieder, Freunde und Besucher des Hafens eingefunden, die jedes einzelne eintreffende Team gleichermaßen frenetisch feiern. Und doch sticht ein „Team“ aus der Masse. Das Team, das eigentlich nur aus einer Person namens Toni besteht, hatte wohl das beschwerlichste Mittel für die Reise ausgesucht: Einen Vespa-Roller mit 200 ccm. Schon auf der Reise fragten sich die Teams immer wieder untereinander, wo Toni gerade wäre. Toni hat übrigens, vor Freude über den Support einiger Teams, alle Teams in sein Restaurant zum Essen und Trinken (inkl. Frühstück) an die Westküste eingeladen. Wir sprechen hier im „ungünstigsten“ Fall für Toni von immerhin über 500 MitesserInnen. Ein feiner Zug!
Irgendwie fühlt sich im Ziel jeder als Gewinner. Allerdings haben es auch einige Teams nicht geschafft, mit ihrem Fahrzeug anzukommen. Sei es das Unfallfahrzeug (Crash mit einem Wohnmobil), oder die Belgier, die nach einem Defekt am Fahrzeug nach Hause geflogen sind und dennoch am Ziel mit Ihrem normalen Alltagsauto eingefahren sind, oder die Pechvögel, deren Motor sich rund 30 km vor dem Ziel verabschiedet hat. Das Team hat an der Ziellinie ersatzweise einen Reifen durchgerollt.
Gewonnen hat, zu Recht, das Team 251 „Die durstigen Sheriffs“, indem sie am meisten Aufgaben aus dem Roadbook erledigt haben. Das Team besteht aus zwei durchgeknallten Jungs, unterwegs mit einem Ford U2 (einem alten Ami-Polizeifahrzeug?). Ob sie jemals nüchtern waren ließ sich nicht feststellen, aber es gibt Beweise, dass sie alles gegeben haben. So zeugt der frische Hundebiss (deutscher Schäferhund) am offengelegten Hintern eines der Sheriffs ganz klar davon, dass Sie bei der Tagesaufgabe „Gefängnis am See“ alles gegeben haben. Zu ihrem Pech war das Gelände bei ihrer Ankunft wohl schon geschlossen und bei Zaunübertritt haben sie die neue deutsche Bekanntschaft gemacht. Mit weit über 10.000 km, haben die beiden auch die längste Strecke hingelegt. Die Sheriffs: „Wir haben uns wohl öfter verfahren.“
So der Herr will, bleiben auch wir letzten Endes nicht ganz Schadlos. Nach der Preisverleihung machen wir uns gen Heimat auf. Da die Tankfüllung bis nach Hause nicht gereicht hätte, tanken wir in Büdelsdorf nochmal nach und was soll ich sagen, das Auto springt nicht mehr an. Somit rufen wird den ADAC und Plan B von zu Hause herbei. Der ADAC vermutet einen defekten Anlasser, was bedeutet, dass wir den Audi mit unserem Plan B(ianka) nach Hause schleppen. Immerhin ist es nicht im Ausland passiert.
Danke für die schönen gemeinsamen Stunden ab der Grenze Norwegen / Rußland an: Team 42 PSA racing (die Brüder Markus und Stephan),Team 236 vonauswaerts (Ben und Christina), Team 252 VRNS (Felix, Karsten und Julia). War super!
- Kilometer: 389
- Fahrzeit: 5 Stunden
- Schlafplatz: zu Hause