Am frühen Morgen treibt es uns weiter. Heutige Tagesaufgabe ist ein Foto des ehemaligen Atombetriebenen „Eisbrechers“ Lenin in Murmansk.
Von hier aus starten wir eine Reise von rund 1.500 (eintausenfünfhundert!) km in Richtung St Petersburg.

Ein einödiger Straßenverlauf ohne Besonderheiten. Während am Anfang noch diverse Kasernen den Straßenverlauf begleiten, so finden sich danach über hunderte von Kilometern nicht einmal richtige Abfahrten – Geschweige denn sichtbare Ortschaften. Dennoch wird hier viel gebaut. Über die gesamte Strecke sehen wir sicherlich 1.000 Straßenbauarbeiter und weitere über einhundert Mann, die einfach nur damit beschäftigt sind, den Straßenrand mit ihren Rasenschneidern vom Gras zu befreien. Das einzig aufregende ist dann doch die fast vollendete Vollbremsung, weil einer der zahlreichen herrenlosen Hunde vor unserem Auto die Straße überquert.


Spät in der Nacht suchen wir mit der Gruppe einen Parkplatz, auf dem wir ein paar Stunden schlafen können. Finden tun wir ihn letzlich in einem Kiesabbaugebiet. Essen fällt hier aufgrund der akuten Bärengefahr aus.
Tagesfazit: Auch wenn in Rußland außerhalb der Ortschaften nur 90 gefahren werden darf, heißt das nicht, dass man nicht schneller (120-130) fährt und das wiederum heißt nicht, dass nicht doch irgendein Russe an dir in einer noch viel höheren Geschwindigkeit vorbeiprescht.

UUUUUPs, da war doch noch was: Die anderen aus der Gruppe haben sich für St Petersburg ein Hotelzimmer gebucht. Dem wollten wir in Nichts nachstehen und uns mal richtig was leisten. So suchten wir bei booking..com „St Petersburg, inkl. Frühstück, inkl. Parkplatz, inkl. Bad im Zimmer“ Hotels mit sehr guten Bewertungen. Und siehe da, es war tatsächlich ein Zimmer wie gewünscht zu erhalten. Stolz wie Oskar haben wir sofort gebucht. Da es auf der Fahrt eh langweilig ist senieren wir darüber, was wir im Verhältnis zu den anderen für ein tolles Schnäppchen gemacht haben. Jan liest sich nochmal die Bewertung durch, wo eine Sinngemäß so lautet:“Deutschsprachige Besitzer, … Alles gut .. Alles Toll .. Alles super .. das schönste Hotel, was wir in Amerika gebucht haben.“ Häääää? Amerika? Da stimmt doch etwas nicht. Und tatsächlich – es gibt ein St Petersburg in Amerika und dort hatten wir das Hotelzimmer gebucht. Nun aber – warten – warten – warten -ahh – das Internet funktioniert endlich wieder – E-Mail raus an die Besitzer mit der Bitte um Stornierung und deren Entgegenkommen. Warten – kein Internet – warten – warten – warten – ahh, eine Antwort: man wünscht uns eine gute Reise und viel Spaß im „echten St Petersburg“ und wird uns keine Stornogebühren berechnen. Glück gehabt!

  • Kilometer: 874
  • Fahrzeit: lange
  • Schlafplatz: Zelt (Wildcamping)
BSC 2018 | Tag 9 | Rußland (Murmansk)

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