Mit dem Motorrad alleine zum Nordkap
TAG 21 – „LILLEHAMMER“
Ich starte bei schönstem Wetter Richtung Lillehammer, dem Austragungsort der Olympischen Winterspiele in 1994 und der Olympischen Jugend-Winterspiele 2016.
Nachdem die Navi-Führung gestern gut funktionierte lasse ich mich auch heute überraschen. Und das mit Erfolg. Ich werde über viele Nebenstrecken der E6 geleitet. Mit vielen Kurven und teilweise unbefestigten Straßen. Erstmalig stelle ich fest, dass das Schild Steinschlag nicht ohne Grund aufgestellt wird. Ich fahre durch ein Gebiet, dass teilweise zusätzlich mit Baustellenabsperrungen an der Straße gesichert wurde, die zeitweise Steinbrocken zum Opfer gefallen. Und dann passiert mir, als wenn ich es geahnt hätte, ein Kardinalfehler. Wie wir alles wissen fährt man immer in die Richtung, die man anvisiert (ganz wichtig in Kurven). Ich visiere einen Kokosnussgroßen Stein an und fahre ungewollt prompt rüber. Es rappelt kräftig, aber Miss Q verhält sich, als wäre gar nichts gewesen und bügelt meinen Fehler prompt aus. Gut erzogen die kleine GS.
Für eine weitere längere Teilstrecke wären Stollenreifen nicht schlecht gewesen. Die Schotterstrecke hat einen extrem tiefen losen Untergrund, wodurch Miss Q immer wieder den Grip verliert und versucht auszubrechen. Und trotzdem lässt sich nicht einmal das Gefühl einer großen Unsicherheit aufkommen. Sie ist immer schnell wieder einzufangen – angepasste Geschwindigkeit vorausgesetzt.
In Lillehammer besuche ich zuerst die Bobanlage, die direkt auf meiner Strecke liegt. Hier besteht die Möglichkeit gegen Entgelt in einer 4er Kabine runterzufahren. Angesichts des ungemütlichen Anzuges den ich anhabe, verzichte ich auf einen Versuch meiner Sommerbobkünste. Mit Sommerrodelbahnen habe ich in gleicher Montur bereits Erfahrungen sammeln dürfen. An der Eindruck erregenden Skisprunganlage nehme ich die Möglichkeit wahr mit dem Sessellift hoch und später runter zu fahren (60 Kr). Oben angekommen kann man sich den Vorraum / Turm des Absprunges anschauen. Eines steht für mich spätestens an dieser Stelle fest: Skispringen und ich? Nie!
Leider sind die Eishallen, eine aus 1994 und eine wurde wohl zusätzlich noch für 2016 gebaut), verschlossen, so dass ich mir diese nicht von innen anschauen kann. Ich fahre zur Langlaufanlage, die sehr vereinsamt aber nicht verlassen aussieht. Die Anlage scheint, soweit erkennbar, im Sommer von Läufern und Radfahrern genutzt zu werden.
Nach einem abschließenden Stadtbummel begebe ich mich über die E6 auf den direkten Weg nach Oslo.
Zunächst fahre ich auch hier vorgeschlagene „kurvenreiche“ Strecken, die sich diesmal als Flopp erweisen. Die Strecke verläuft in direkter Nachbarschaft zur E6 und hat den Nachteil, dass man nur 60 fahren darf. Kurven gibt es hier diesmal nicht. Also gehe ich direkt auf die E6 und darf 90 fahren. Dies kommt auch meiner Zeltplatzsuche in Oslo entgegen, wo ich kurz vor 21.00 Uhr eintreffe.
Es ist den ganzen Tag trocken. Morgen geht es auf die Fähre und wieder zurück nach Deutschland.
Fakten:
Temperatur zwischen 14,5 und 21 Grad
Gefahrene Strecke: 283 km
Fähre/n: keine Meilen mit der Fähre – keine Std. Fahrzeit
Campingplatz: Ekeberg Camping (220 Kr – Dusche 15 Kr) – Oslo