Mit dem Motorrad alleine zum Nordkap
TAG 18

Irgendwann am Morgen patscht meine Hand in etwas Feuchtes. Unter der Matratze hat sich etwas Wasser angesammelt. Ich hatte mich sehr über den Zeltplatz direkt am Wasser gefreut, ein Pool im Zelt geht jetzt allerdings ein wenig über meine Buchung hinaus. Es lässt sich kein geeigneter Zeitpunkt zum Abbau finden.

Somit muss ich im strömenden Regen einpacken. Ich fahre nur 100 Meter weiter zur Fähre, die bereits angelegt hat. Während sich die Auto- und Caravanfahrer das muntere Regenspiel für die nächste rund 1,25 Stunden aus dem Trockenen heraus anschauen, habe ich keine andere Wahl, zähle ich während der Wartezeit die Regentropen, die an meinem Helm herunterlaufen.

Zumindest erhalte ich auf der Fähre Vennesund-Holm (65 Kr) einen trockenen Stellplatz für die Fahrt zugewiesen. Der Regen ärgert mich heute, zumal alles Papp nass ist. Also heißt es so schnell wie mögliche eine Unterkunft zu finden, oder aber Strecke zu machen. Ich entscheide mich für Letzteres.

Das heißt für mich Kurswechsel und heute keine Fähren mehr. Ab auf die E6, die ich eigentlich vermeiden wollte. Und zwischendurch ein wenig 775. Von den Schafen, die immer wieder auf den Straßen rumlaufen gewarnt, entwickelt glaube ich hier jeder ein etwas schärferes Auge für den Straßenverkehr. Plötzlich kommen von dem rechte Hang zwei stattliche braune Tiere herunter und überqueren die Straße. Da keines der beiden Tiere keine Schaufel hatte und eines etwas kleiner war gehe ich davon aus, dass es sich um Frau Elch mit Nachwuchs gehandelt hat. Leider lassen sich die beiden nicht überreden, etwas langsamer vorbeizugehen, damit sich meine GoPro „aufwärmen“ kann. Ab und zu würde ich mir wünschen, wenn diese Actionkamera auch beim Starten etwas mehr Action machen würde. Chance vertan.

Das Zelt ist von der letzten Nacht noch innen feucht. Ich suche mir bei mittlerweile trockenem Wetter eine Hütte und breite davor alle Sachen in der Sonne aus. Die beiden Hütten neben mir werden von einer Gruppe von fünf älteren Motorradfahrern bewohnt.

 

Bei meinem abendlichen Spaziergang entdecke ich auf einem Hotelparkplatz, der etwas vor dem Campingplatz liegt, zahlreiche Motorräder. Unter anderem gehören diese zu einer geführten deutschen Gruppe von 58 Fahrern, wie ich draußen einem einsam umherwandernden deutschen Guide von einem deutschen dafür spezialisierten Reiseunternehmen entlocken kann. Sie fahren immer in 10er-Gruppen. Mehr lässt sich zu dem Zeitpunkt leider nicht aus ihm herauskitzeln. Mit Jemanden, der in zwei Sätzen dreimal die Aussage „weil wir gut sind“ benutzt, lohnt sich eine längere Unterhaltung in der Regel eh nicht.

 

Fakten:
Temperatur zwischen 6,5 und 14,5 Grad
Gefahrene Strecke:   505 km
xx Meilen mit der Fähre – xx Std. Fahrzeit
Campingplatz: Domaas Gard (525 Kr – Hütte für 4 Personen – einfach) – Dombas

 

Norwegen TAG 18

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